Um die Bedingungen für Radfahrende auf der Harsefelder Straße in Stade zu verbessern, finden bis 2028 Bauarbeiten statt. Wie kommen Radfahrerinnen und Radfahrer gut und sicher von der Innenstadt zum Bildungscampus Riensförde (BCR)? Christian Ückert bot am 5. September 2024 eine Radtour mit alternativer Streckenführung an.
Zu Beginn der Tour fällt auf, dass es nur eine Beschilderung für entfernte Orte und überregionale Radwege gibt. Radrouten, um im Alltag gut von A nach B zu kommen, sucht man in Stade vergeblich.
An der Jahnstraße wird die Fahrbahn für Fußgänger und Radfahrer verengt. Die Sichtverhältnisse sind dadurch stark eingeschränkt.
Von der Thuner Straße (Höhe Grundschule) führt ein Radweg zur Unterführung der B73 mit Anschluss an den Sandersweg. Auf den ersten Blick erscheint diese Verbindung (siehe Foto) vorbildlich. Fährt man mit dem Rad vom Sandersweg kommend, gerät man in den Gegenverkehr. Sicherer wäre der Fußweg auf der anderen Seite. Kurios wird es bei der folgenden Unterführung. Oben angekommen stellt man fest, dass es falsch war, rechts zu fahren.
Fazit: Schön ist, dass es eine Alternative gibt. Auf dieser Route gibt es noch mehr Verbesserungsbedarf um sicher ans Ziel zu gelangen.
Wo müssen Radfahrerinnen und Radfahrer in Stade Fußgängerinnen und Fußgängern den Vortritt lassen? Wo muss man als Autofahrer/Autofahrerin die Ampel benutzen? Wo gibt es so genannte Bettelampeln? Christian Ückert machte Interessierte bei einer Rundfahrt durch Stade auf die verschiedenen Gegebenheiten aufmerksam.
Die nächste Tour findet am 5. September 2024 um 18:00 Uhr zum Thema „Alternative Radrouten durch statt. Treffpunkt mit dem Rad ist um 18:00 Uhr Parkplatz am Holzhafen, bei der grünen Bootshalle neben dem SUP Club.
Am 28. April 2024 drehte sich in der Stader Innenstadt alles um das Thema Mobilität, verbunden mit einem verkaufsoffenen Sonntag. Da durfte unser Lastenrad nicht fehlen. Einige Besucher wagten eine Probefahrt in der Poststraße.
Am vergangenen Wochenende war Stade fährt Rad unterwegs, um einzusammeln, was andere sorglos in die Landschaft werfen. Zu Fuß, mit dem Fahrrad, mit Handkarren und natürlich auch mit unseren Lastenrädern waren unsere Mitglieder, teils mit ihrer Familie und Freunden in der ganzen Stadt unterwegs und haben alles aufgesammelt und aus Gräben gefischt, was dort nicht hingehört: Folien, Verpackungen, die Reste vom Fast-Food-Schotten bis hin zu Sperrmüll und natürlich unzählige Gesichtsmasken, die derzeit überall herumliegen und in Büschen und Sträuchern hängen.
Aber damit noch nicht genug, denn leider haben wir auch eine Autobatterie und zwei Kanister mit Altöl in der Landschaft gefunden. Die Dummheit mancher Mitmenschen macht einen fassungslos.
Insgesamt sind über 20 große Müllsäcke voll geworden, die wir vom Landkreis Stade für die angemeldete Aktion bekommen haben. Am Ende war es sogar zu viel, um den ganzen Müll in einem Rutsch mit unseren Lastenrädern zur Deponie zu fahren, so dass wir auf einen großen Autoanhänger zurückgreifen mussten.
Vielen Dank an dieser Stelle an alle fleißigen Müll-Sammlerinnen und Müll-Sammler für diese überaus erfolgreiche Aktion!
Das Jahr 2020 wird sicherlich vielen in Erinnerung bleiben als ein Jahr, in dem alles ganz anders kam als erwartet.
Am 9. Januar wurde die Idee eines Lastenradprojektes in Stade vorgestellt und es fanden sich sofort einige interessierte Mitstreiter*innen. Im Februar und Anfang März konnten wir uns noch zweimal treffen und dann kam der erste Lockdown. Bis dahin waren wir aber schon untereinander gut genug vernetzt, dass wir weiter planen konnten und als es die Lockerungen im Sommer wieder zuließen, haben wir am 11.06. mit elf Leuten den Verein Stade fährt Rad gegründet. Inzwischen sind wir 31 und wir freuen uns über weitere tatkräftige Unterstützung oder über euren finanziellen Beitrag mit einer Fördermitgliedschaft.
Die Eintragung des Vereins ins Vereinsregister ging schneller als erwartet und auch der Bescheid des Finanzamtes über die Anerkennung der Gemeinnützigkeit lag schon im Juli vor.
Nach dem alle Formalitäten der Vereinsgründung erledigt waren, konnten wir schon im September den ersten Förderantrag stellen. Kurz vor Weihnachten erreichte uns dann die frohe Nachricht, dass unser Antrag bewilligt wurde und unser Lastenradprojekt im kommenden Jahr von der Deutschen Postcode Lotterie mit 10.000,- EUR gefördert wird.
Beim diesjährigen Stadtradeln waren wir mit einem großen Team am Start und konnten am Ende den 4. Platz belegen. 11.866 km kamen alleine von unserem Team zusammen, davon 875 km bei unserer 24-Stunden Staffel, wo von Freitag bis Samstag Mittag rund um die Uhr immer mindestens ein Teammitglied im Sattel saß.
Übergabe des Staffelstabes am späten Abend am Fischmarkt
Bei der Schokofahrt haben wir im Oktober 46 kg Schokolade mit dem Fahrrad nach Stade geholt. Leider nicht wie ursprünglich geplant aus Amsterdam, das kurz vorher zum Risikogebiet erklärt wurde, aber immerhin von der niederländischen Grenze aus Weeze. Die Schokolade ist noch beim Kapitel 17 in der Hökerstraße erhältlich.
Schlussetappe der Schokofahrt von Fischerhude nach Stade
Für den Verein lief das jahr 2020 trotz aller Einschränkungen also besser als erwartet. Natürlich sind auch viele Ideen auf der Strecke geblieben: Insbesondere Aktionen zur Öffentlichkeitsarbeit waren nicht in dem Maße möglich, wie wir es gerne gehabt hätten und müssen nachgeholt werden, wenn es wieder geht.
Auch sonst ist in Stade im vergangenen Jahr einiges passiert und es wurden von der Stadt endlich einige Maßnahmen umgesetzt, die bereits im Radverkehrskonzept aus dem Jahr 1999 beschrieben waren. Das Highlight ist sicherlich die Einrichtung der ersten Fahrradstraße in der Neubourgstraße. Vorher wurde bereits im Bereich des Bahnhofes eine durchgängige Regelung geschaffen: Anstatt mehrfach zwischen Fahrbahn und Radweg, zwischen linker und rechter Straßenseite zu wechseln, fährt man dort nun mit dem Fahrrad durchgängig auf der Fahrbahn. Das ist nicht nur das Einfachste, sondern insbesondere in Kombination mit der eingerichteten 30er-Zone auch am sichersten, auch wenn es für Stade noch eine Neuerung ist, an die sich die Leute erst gewöhnen müssen.
Neubourgstraße: Stades erste Fahrradstraße
Auch in anderen Straßen, in denen man mit dem Fahrrad schon länger (oder schon immer) mit dem Fahrrad auf der Fahrbahn fahren soll, wurde dies durch Fahrradpiktogramme verdeutlicht. Unter anderem wurde endlich in der Thuner Straße die Benutzungspflicht des gemeinsamen Geh- und Radweges aufgehoben. Vorher war es dort vorgeschrieben, stadtauswärts auf der linken (= falschen) Straßenseite zu fahren, obwohl der Weg stellenweise nicht einmal 1,50m breit ist.
Thuner Straße: Endlich Platz für Radfahrer auf der Fahrbahn
Wer sich in der Thuner Straße nicht auf die Fahrbahn traut, darf trotzdem langsam und mit besonderer Rücksichtnahme auf Fußgänger auf dem Gehweg fahren. Insbesondere stadtauswärts wird man aber schnell merken, dass dieser Gehweg zum Radfahren völlig ungeeignet ist und man auf der Fahrbahn am besten und am sichersten voran kommt.
Etwas weniger spektakulär, aber auch ein Schritt in die richtige Richtung: Die meisten Umlaufsperren (teilweise aus Holz und im Dunkeln kaum zu sehen) wurden entfernt und durch Poller ersetzt. Noch besser wäre es natürlich, wenn man auch in Stade ganz darauf verzichten würde, Hindernisse auf Radwege zu stellen. Immerhin sind die Poller an der beliebten Strecke Am Bahndamm verschwunden und hoffentlich bleibt das nun auch so.
Zwischen Marschdamm und Glückstädter Straße: Poller statt hölzerner Umlaufsperre
Leider sind im Jahr 2020 auch viele Dinge nicht passiert. Im Frühjahr haben wir ein eigenes Radverkehrskonzept vorgestellt. Entgegen anfänglicher Beteuerungen gab es danach keinerlei Reaktion darauf, weder von der Politik, noch seitens der Verwaltung. Im Wahljahr 2021 werden wir auf jeden Fall Druck machen, damit man sich jetzt nicht auf den ersten Erfolgen ausruht, sondern die Förderung des Radverkehrs in Stade konsequent voran treibt. Absichtserklärungen gab es in der Vergangenheit schon genug, aber jetzt muss auch gehandelt werden, wenn es die Stadt ernst damit meint, den Anteil des Radverkehrs in den kommenden zehn Jahren zu verdoppeln. Ganz von alleine wird das jedenfalls nicht passieren, wenn sich die Bedingungen zum Radfahren nicht weiter verbessern.
Veloroutenkonzept der Fahrrad-Initiative Stade
Es bleibt also auch in Zukunft noch viel zu tun, aber jetzt ist es mal Zeit, sich über all das zu freuen, was wir geschafft haben. Wir blicken zuversichtlich ins kommende Jahr, auch wenn wir alle im Kampf gegen die Pandemie gerade in einer schweren Zeit stecken und ein schnelles Ende nicht absehbar ist. Das Fahrrad hat sich im vergangenen Jahr oft als das Verkehrsmittel der Wahl erwiesen und wir können nur hoffen, dass viele Menschen erlebt haben, wie gut ihnen das Radfahren tut und dass sie auch in der Zeit nach Corona dabei bleiben.
Zum Auftakt des Stadtradelns am Freitag d. 04.09.2020 ist das Team „Stade fährt Rad“ mit einer Staffel angetreten, bei der von Freitag 12:00 Uhr bis Samstag 12:00 Uhr ununterbrochen eine Fahrerin oder ein Fahrer im Sattel saß.
Silke startete am Freitag als erste mit dem Staffelstab in Form einer Luftpumpe am Holzkran am Fischmarkt . 14 mal wurde der Staffelstab dort weitergegeben, bevor unsere Fahrerinnen und Fahrer für eine bis zu vier Stunden unterwegs waren: teils alleine oder auch in Begleitung von Freunden oder der Familie. Insgesamt kamen so in den 24 Stunden inklusive der Mitfahrer 875 km zusammen.
Die beiden Christians, die in der Nacht gefahren sind, hatten noch Glück mit dem Wetter. Der angekündigte Regen kam erst später und erwischte dann Uli, der am frühen Samstag Morgen zwischen 6:00 und 8:00 Uhr im strömenden Regen fahren musste.
Zum Finale am Samstag haben sich auf dem letzten Kilometer noch einige Mitfahrer angeschlossen und gemeinsam am Fischmarkt auf die erfolgreiche Staffel angestoßen (alkoholfrei).
Ab sofort könnt ihr euch für das Stadtradeln anmelden, das im Landkreis Stade in diesem Jahr im Zeitraum vom 04.-24.09. stattfindet. Erstmals radeln in diesem Jahr die Städte und Gemeinden im Landkreis Stade im selben Zeitraum im direkten Vergleich.
Wir freuen uns über viele Mitglieder im Team „Stade fährt Rad“, das selbstverständlich für alle offen steht und nicht nur für Vereinsmitglieder. Alle, die zeigen wollen, dass man in Stade Rad fährt, sind herzlich willkommen. Jeder Kilometer zählt: Für die Gesundheit, für den Klimaschutz, für eine lebenswerte Stadt und natürlich auch, um zu zeigen, dass wir in Stade endlich bessere Bedingungen für den Radverkehr brauchen.
Meldet euch gleich an und schließt euch unserem Team „Stade fährt Rad“ an! Wir freuen uns auf euch.
Am Mittwoch, den 17.06.2020 haben wir mit elf Leuten den Verein „Stade fährt Rad“ gegründet. Der Verein bietet die rechtliche Grundlage für unser Lastenradprojekt, das hoffentlich bald mit dem ersten Lastenfahrrad an den Start geht. Ein wenig Geduld brauchen wir noch, denn der Verein muss noch ins Vereinsregister eingetragen und beim Finanzamt die Anerkennung der Gemeinnützigkeit beantragt werden.
Der Verein gibt uns die Möglichkeit, Spenden einzuwerben und Fördermittel für den Kauf der Lastenfahrräder zu beantragen.
Wir sind eine Fahrrad-Community. Das Fahrrad ist für uns zwar auch eine Freizeitbeschäftigung und ein Sportgerät, aber vor allem unser alltägliches Verkehrsmittel, mit dem wir zur Schule, zur Arbeit und zum Einkaufen fahren und mit dem wir die Kinder zum Kindergarten bringen.
Deshalb haben wir noch mehr vor: Stade soll fahrradfreundlicher werden, damit noch mehr Menschen gerne und immer öfter mit dem Fahrrad fahren. Auf direkten Wegen ans Ziel, schnell und komfortabel und vor allem sicher. Dafür haben wir viele gute Ideen, mit denen wir die Stadt gerne unterstützen.
Wenn ihr uns dabei unterstützen wollt, dann werdet Mitglied! Entweder durch eure Ideen und tatkräftige Mithilfe als aktives Mitglied oder als Fördermitglied mit einem finanziellen Beitrag ab 1,- EUR im Monat.